„Und wie lautet nun die endgültige Antwort auf den großen westlichen Dualismus? Die endgültige Antwort auf das Leib-Seele-Problem? Auf die Einheit und die Vielheit? Gott und die Schöpfung? Ob Gott in Auschwitz war? Ob wir Spielball des Schicksals sind oder einen freien Willen haben?
Die Lösung, die den Namen „Nichtdualität“ oder „Nondualität“ trägt, hat eine außerordentlich unerfreuliche Eigenschaft: Ihre überaus bezwingende Antwort läßt sich nicht in Worte fassen; obwohl sie ein metaphysischer „Supertrick“ ist, der garantiert alle Probleme löst, solange man nicht danach fragt.“ (WSG 136)
Es ist immer dieselbe Frage, die sich im großen westlichen Dualismus stellt und auf die Wilber die erschöpfende Antwort gibt: „Wie erbärmlich ist doch diese langsam ziehende Wolke! Was sind wir doch alle für Traumwandler! Erleuchtet sehen wir die eine große Wahrheit: Schwarzer Regen auf dem Tempeldach.“ (WSG 151)
1. Worin bestehtdie „außerordentlich unerfreuliche Eigenschaft“ der Lösung des Dualismus-Problems?
2. Was hat der „Regen auf dem Tempeldach“ mit dem Dualismus-Problem zu tun?
Ziel von Wilbers integrierendem Verfahren: eine Art Phänomenologie allen menschlichen Wissens auf der Ebene von Orientierungs-Verallgemeinerungen.
Das Zentrum der Wilberschen Weltsicht: Die Erfahrung der All-Einheit als der Kern der großen Weisheitstraditionen (philosophia perennis)
Die integrale Sicht menschlicher Kultur: - drei Erkenntismodi: Sinneserfahrung, intellektuelle und spirituelle Erfahrung (und drei (oder mehr) Ebenen des Bewußtseins) - drei Stränge des Wissenserwerbs: Injunktion, Wahrnehmung, Bestätigung - vier Quadranten: vier Formen von Wahrheit
Philosophische Einordnung: - Idealismus (nicht-duales System) (Kritik am (dt.) philosophischen Idealismus) - Evolution des Kosmos (auch: Evolution der Kulturen) - Metaphysik basiert auf Erfahrungsdaten im spirituellen Bereich ---------- Ein metaphysischer „Supertrick“ als Lösung aller Probleme
Zur Vertiefung: - das Einheitsbewusstsein - Einheit von Spiegel und Spiegelbild; torlose Schranke - der Zeuge als der GEIST selbst - das Heraustreten aus Raum und Zeit- die Empfindung unermesslicher Freiheit